Insolvenzantrag gegen die PIZ gestellt

Die Eigentümer*innen haben die Faxen von Lars Windhorst endgültig dicke, der Oberbürgermeister bewegt sich etwas und die Zukunft ist wie gewohnt ungewiss. Aber es tut sich was im Ihme-Zentrum.

Die Situation im Ihmezentrum spitzt sich zu: Am 15.08.2023 hat die Hausverwaltung beim Amtsgericht Hannover einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Projekt IZ Hannover GmbH (PIZ) gestellt. Der PIZ gehören 80 % eines in den 70er-Jahren gebauten riesigen Wohnungs- Büro- und Einkaufzentrum-Komplexes. Die PIZ, die den Gebäudekomplex 2019 gekauft hat, gehört zur Tennor-Gruppe und ist mit dem „Allto-Trust“ verschachtelt. Hinter Tennor und Alltro steckt der Finanzjongleur Lars Windhorst. Nach Vorliegen des Insolvenzantrages hat ein Sprecher von Herr Windhorst in der HAZ am 21.08.23 erklärt, dass dieser nichts mehr in das Ihme-Zentrum investieren werde, weil „das Projekt leider nicht so funktioniert habe wie geplant“. Herr Windhorst habe jetzt „nicht die Absicht, schlechtem Geld gutes hinterherzuwerfen“ und es werde „aktuell keine weiteren Investitionen seitens der Tennor-Gruppe geben“.

Wenn das Amtsgericht ein Insolvenzverfahren eröffnet, ist der erste notwendige Schritt getan, den Finanzjongleur Windhorst auch formell loszuwerden. In dem Zusammenhang ist auch die Nachricht wichtig, dass sich der Oberbürgermeister erstmalig zum in der Denkschrift der Zukunftswerkstatt ausgearbeiteten Konzept eines „Hannover-Konsortiums“ bekannt hat, das als Käufer im Insolvenzverfahren auftreten könnte und zu erkennen gegeben hat, die Schritte dorthin positiv zu begleiten.

Doch die eigentliche Herausforderung beginnt erst jetzt und es ist noch völlig unklar, wohin die Reise geht. Das für die Bewohner*innen aktuell größte Problem ist, das auf die ca. 800 Wohnungseigentümer*innen bzw. Mieter*innen plus deren Familien und die 11 „kleinen Gewerbebetriebe“ voraussichtlich für die Dauer von mindestens ein bis zwei Jahre eine sehr schwere Zeit zukommt. Sie müssen die zwingend notwendigen Betriebskosten für den gigantischen Gebäudekomplex, die von der PIZ nicht mehr bezahlt werden, bis zu dem Zeitpunkt übernehmen, an dem aus dem Kaufpreis einer Zwangsversteigerung frisches Geld kommt. Wie hoch die Mehrkosten für die Eigentümer*innen sein werden, wird erst ein Notwirtschaftsplan zeigen, den die Hausverwaltung im Oktober vorlegen will.

Weiterführendes zum Stand der Dinge, zur Frage einer Strafbarkeit der Beteiligten aufseiten der PIZ, zur Haltung des Oberbürgermeisters und der Ratsfraktionen sowie zu verschiedenen Zukunftsszenarien finden Sie hier.

Volles Haus und lebhafte Diskussion

Die Zukunftswerkstatt hatte am 16.05. zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung geladen. Thema war die Zukunft des Ihme-Zentrum. Gut 350 Inter­essierte und Betroffene kamen ins damit voll besetzte Capitol. Auf dem Podium brachten sich Vertreter*innen der Stadtpolitik, der Betroffenen und Mitautor*innen der Denkschrift ein. Einhellige Meinung des Publikums am Schluss: Mit Windhorst und ohne Stadt geht’s nicht weiter. (Klicken Sie auf die Überschrift für den ganzen Bericht.)

Neue Räume

Unsere neuen Räume sind ab sofort nutzbar. Wenn Sie sich einen Eindruck verschaffen möchten, sehen Sie sich gern das Video von der Eröffnung an.

Video: Michael Hoop, Schnitt: Alexander Grosse-Strangmann

 

Rundgänge

Die beliebten Rundgänge bieten wir wieder monatlich an! 🙂

06.11.2021 mit Schwerpunkt Kultur,
04.12.2021 mit Scherpunkt Architektur,
08.01.2022 mit Schwerpunkt Bewohner:innen

Details finden Sie in unserer Terminübersicht.

Anmeldungen unter rundgaenge@ihmezentrum.info – kontaktieren Sie uns gern auch für Gruppen mit individuellen Terminen.

Licht am Ende des Tunnels

Lange hat es gedauert. Dafür kommt es jetzt mit großer Intensität. Die Planungen für die Durchwegung von der Gartenallee über die Ida-Ahrenhold-Brücke zur Calenberger Neustadt gehen mit engem Zeitplan voran. Vom 29.06. bis zum 19.07.2020 haben Anwohner drei Wochen Zeit, um zu zwei Entwurfsvarianten Stellung zu nehmen. Das kann per Postkarte oder im Internet  geschehen. Wir rufen alle auf, ihre Anregungen, Wünsche, Vorstellungen aber auch ihre Bedenken in den Prozess einzubringen. Wir – insbesondere die AG Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum – haben uns die Pläne genauer angesehen. Die Zukunftswerkstatt wurde auch während eines besonderen Termins über den Stand der Planung von Stadtplanungsamt, Hausverwaltung und Großeigentümer in Kenntnis gesetzt. Hier unsere Einschätzung:

Wir freuen uns, dass die Durchwegung gradlinig, teilweise breit und übersichtlich durch das Ihme-Zentrum geführt werden soll. Das Wegesystem der angrenzenden Stadtteile wird teilweise aufgenommen. Der Durchgang wird über Deckenöffnungen mit Tageslicht versorgt. Gelöst werden konnte eine komplizierte rechtliche Frage: Der Weg kann nicht nur öffentlich genutzt werden, sondern ist auch öffentlich gewidmet. Außerdem suggerieren die Planskizzen, dass der Weg nachts sehr gut beleuchtet werden soll.

Unsere prinzipielle Kritik an beiden vorgestellten Varianten ist, dass es sich nur um eine Variante mit zwei signifikant unterschiedlichen Designmerkmalen handelt: der eckige Rhombenentwurf und das runde Kreisdesign. In der planerischen Grundstruktur ähneln sich beide Entwürfe „wie ein Ei dem anderen.“

Diese planerische Grundstruktur weist deutliche Mängel auf: So werden die Chancen der hohen Publikumsfrequenz, die sich mit der Aufwertung der Durchwegung noch steigern wird, nicht genutzt. Das Ihme-Zentrum wurde im ursprünglichen Planungsansatz der 1960er Jahre um eine Etage nach oben verschoben. Damit wurde die Straßenebene zum Kellergeschoss – und diese Gestaltung zu einer Ursache der städtebaulich isolierten Insellösung. Den Fenstern und Eingängen der Wohn- und Gewerbebebauung an der Blumenauer Straße wurde ein Tiefgaragengeschoss gegenübergestellt.

Beide aktuell präsentierten Varianten der hoch frequentierten Durchwegung tragen wieder nicht dazu bei, das Ihme-Zentrum hinreichend in den Siedlungskontext einzubetten. Es handelt sich um eine Tunnellösung, die nur durch Nutzungen flankiert wird, die nicht in den städtebaulichen Kommunikationsbereich gehören, so dass keine städtebauliche Einbettung in den räumlichen Kommunikationszusammenhang erfolgt. Die angrenzenden Nutzungen sind: lange Brandwand, Fluchttreppenhäuser, Müll-Container, Garagenzugang und Fahrradabstellräume. In einem öffentlichen Straßenraum entwickelt sich durch Fenster, Eingangsbereiche sowie Läden, Cafés und Werkstätten , ein System der sozialen Anteilnahme und Verantwortlichkeit. Diese Qualitäten erreicht eine Brandwand nicht – egal ob sie mit Rauten oder Kreisen dekoriert wird.

Es besteht das Risiko, dass beide Varianten der Durchwegung wieder den Charakter eines Angstraums entwickeln, der sowohl Gender-Kriterien in der Stadtplanung als auch Kriterien der städtebaulichen Kriminalprävention nicht gerecht wird. Folgende Kritikpunkte spielen dabei eine Rolle:

  • Es findet keine natürliche soziale Kontrolle durch angelagerte Nutzungen (wie z.B. Kiosk, Läden, Gastronomie) statt.
  • Auf der Seite zur Gartenallee droht die trichterförmige Engstelle Konflikte zwischen Nutzerinnen und Nutzern auszulösen.
  • Der Übergang über die Gartenallee schließt sich nicht organisch an; auch hier ist eine Nutzungsverknotung zu befürchten.
  • In der Durchwegung fehlt eine überzeugende Zonierung – d.h. es gibt keine überzeugende Ordnung des Rad- und Fußverkehrs; vor der Ida-Ahrenhold-Brücke fehlt eine Zonierung für eine gastronomische Außenbewirtschaftung, von der aus natürliche soziale Kontrolle in die Durchwegung wirken kann, und eine Zonierung zur halböffentlichen Abstufung des Übergangs vor dem benachbarten Hauseingang.

Wir machen folgende Vorschläge zur Verbesserung – dafür ist eine Erweiterung des Bearbeitungsbereiches notwendig:

  • Brandwände sind im Abstand von 40-50 m notwendig. Deshalb kann die Brandwand von der Nordwest-Fassade der Durchwegung auch 5-10 m nach innen verschoben werden. Damit bekommt die Fassade die Chance, dort Nutzungen anzulagern, die den Verkehrsraum beleben und für Sicherheit sorgen.
  • Die Durchwegung soll sich möglichst weitgehend den Qualitäten einer Straße annähern. Deshalb ist die Fortführung der Gestaltung der neuen Straßenfassade an der Blumenauer Straße in die Fassaden der Durchwegung naheliegend. Da im kurzen Planungszeitraum kein Nutzungskonzept entlang der Durchwegung entwickelt werden kann, gilt es, das parallele Dilemma – Fassade ohne Nutzung – zu lösen. Weshalb nicht auch hier auf die Lösung der Fassade in der Blumenauer Straße zurückgreifen: Die Fassaden an der Durchwegung wird ebenfalls in regelmäßige Segmente aufgeteilt, in denen hinterher nach Nutzungsbedarf offene und geschlossene Elemente miteinander kombiniert werden können. Dazu ist eine Abtrennung von Flächen für angelagerte Parkraum-Nutzungen erforderlich.
  • Öffnung der Engstelle und Platzierung eines Kiosks o.ä., von dem aus natürliche soziale Kontrolle von der Seite der Gartenallee erfolgen kann.
  • Den Übergang über die Gartenallee organisch anschließen.
  • Konfliktmindernde Zonierung: Klare Trennung des Rad- und Fußverkehrs in der Durchwegung, Zone für gastronomische Außenbewirtschaftung vor der Ida-Ahrenhold-Brücke, gestalterische Schaffung eines halb-öffentlichen Übergangs vor dem Hauseingang „Ihmepassage 2“ auf der Ostseite.

Ist das alles?

Nach zwei Jahren Stille ist ein Vertrag zwischen der Stadtver­waltung und dem Großeigentümer unterzeichnet worden. Selbstverständlich freuen wir uns sehr, dass an die Stelle des Provisoriums nun endlich eine ansprechende großzügige Durchwegung zwischen Gartenallee und Ida-Ahrenholt-Brücke treten wird.

Die Stadtverwaltung hat finanzielle Zusagen über 2 Millionen Euro vom Bundesministerium zugesagt bekommen auch und gerade wegen eines Bürgerbeteiligungskonzepts. Dabei hat sie auch von der Arbeit des Vereins Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum profitiert, der bereits zweimal für den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis nominiert wurde.

Aber zwei Jahre seit der großen Auftaktveranstaltung im Mai 2018 ist nichts passiert. Der Berg kreißte und gebar eine Maus: Auf der vom Mediationsbüro eingerich­teten Website findet man jetzt ein Zeitfenster von zweieinhalb Wochen für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Echte Beteiligungsprozesse sehen anders aus. Da müssen wir nicht einmal in andere Städte gucken, wo es exzellente Beispiele gäbe. Wir erinnern uns an die Sanierungsgebiete Linden-Süd und Linden-Nord, an die Beteiligungsformate für die Neugestaltung des Steintors.

Auch wie und wann die Verwendung der Fördermittel für die Entwickling von Konzepte für sozio-kulturelle Nutzungen in Räumen des Ihme-Zentrums vorgesehen ist, steht in den Sternen.

Seit zwei Jahren gab es keine Gespräche mehr mit der Stadtspitze oder der Bauverwaltung mit der Zukunftswerkstatt, und auch ein Brief an den neuen Oberbürgermeister bleibt seit zwei Wochen unbeantwortet.

Da hilft es auch nicht, dass die Information auf der städtischen Website von Bannern für „Mein Hannover 2030 – jeden Tag eine gute Stadt“ und für die Kampagne „Kulturhauptstadt Hannover 2025“ flankiert wird.

Wir warten weiter auf den Dialog.

Umbau des Ihme-Zentrums

Im südlichen Bereich der Blumenauer Straße ist Anfang April die Demontage von Fassadenverblendungen fortgesetzt worden und damit auch ein praktischer Schritt zur Neugestaltung des Sockelbereichs des Ihme-Zentrums  erkennbar. Auch das Baustellenschild an der Blumenauer Straße wurde erneuert.

Im Ihme-Zentrum selber tut sich baulich aber derzeit wenig. Immerhin waren schon mehrfach Pläne zur Neugestaltung der Fußweg/Radweg-Durchwegung (Gartenallee <> Calenberger Straße etc.) in den Medien, aber eine Information an die kleineren Eigentümer oder gar eine Bürgerbeteiligung hat bisher nicht stattgefunden. Wir hoffen zwar, dass die Aktivitäten trotz Corona weitergehen, es könnte aber auch zu weiteren Verzögerungen kommen.

Pläne für den weiteren Umbau der Basisebene oder für die zukünftige Nutzung des enercity-Büroturms sind derzeit nicht bekannt. Auch hier ist bisher keinerlei Bürgerbeteiligung zu spüren.

Für Schlagzeilen sorgte am Jahresanfang ein Beschlussantrag für die Eigentümerversammlung, wonach sich alle Gewerbeeigentümer (nicht nur der Großeigentümer) an den Kosten der Sanierung beteiligen sollen (ca. 50 Millionen Euro oder mehr), wobei die Trägergesellschaft der Zukunftswerkstatt, die Ihmeplatz 7E GmbH, mit zumindest 160.000 Euro beteiligt ist. Die Trägergesellschaft und der Verein arbeiten an einer Lösung des Problems.

Jahresrückblick 2018

Viel Licht, aber auch Schatten
Ein Jahresrückblick auf unsere Vereinsarbeit

Viel Licht !

Wenn man bedenkt, dass unser Verein erst vor 2½ Jahren gegründet wurde und wir unsere Räume erst vor 1½ Jahren in Betrieb genommen haben, so kann sich die Bilanz des Jahres 2018 sehr gut sehen lassen:

  • Im Jahr 2018 haben mehr als 6.400 Menschen an 291 Terminen die Zukunftswerkstatt am Ihmeplatz besucht – im Mittel also 22 Personen pro Veranstaltung, von kleinen Arbeitsgruppen mit 5-6 Personen bis hin zu mit 180 Menschen überfüllten Räumen. 158 Veranstaltungen (54 %) fanden in Eigenregie statt, 53 (18 %) waren Kooperationsprojekte (die Federführung lag bei anderen Organisationen, wir waren Partner) und 80 (28 %) waren eigenständige Veranstaltungen Dritter und wir die Vermieter. Dank insbesondere an Lucy Winkler und Manfred Hinz für deren unermüdliche Arbeit beim Raum- und Veranstaltungsmanagement! Und ein Dank an alle Mieter und Projektpartner, ins-besondere auch an die Kulturverwaltung der Stadt für die sehr gute Zusammenarbeit! Lucy hat ihre Tätigkeit zu Ende 2018 beendet und wir müssen sehen, wie es mit dem „Kultur-Eventmanagement“ weitergeht (Tina Stolz hat kurzfristig eine Stelle an einer Schule bekommen und fällt für diese Funktion aus.)
  • Beim Projekt ihmezentrum#2025 wurden bei sieben Veranstaltungen mit überregional kompetenten Referent*innen und einem Wettbewerb von Architekturstudent*innen eine Vielzahl von faszi-nierenden Ideen entwickelt, wie das Ihme-Zentrum bis zum Jahr 2025 nachhaltig revitalisiert werden und es zu einem Leuchtturm einer Europäischen Kulturhauptstadt Hannover werden könnte. Dank insbesondere an die Kulturverwaltung für die finanzielle Unterstützung, an Costa Alexander für die Konzeptentwicklung und Mittelakquise und an ihn und Gerd Runge für die Koordination der Veranstaltungen und die Redaktion der Dokumentation BrutalSchön.
  • Erfolgreich war auch das Projekt „Probebetrieb eines Soziokulturellen Zentrums“, bei dem wir mit finanzieller Unterstützung der Region Hannover (aus Landesmitteln), des Bezirksrates Linden/­Limmer und der Sparkasse Hannover bei ca. 20 Veranstaltungen ausprobieren konnten, welche Formate sich für uns besonders eignen und wie wir die soziokulturelle Arbeit in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Dank an die Region Hannover, die Sparkasse und den Bezirksrat für die finanzielle Unterstützung und insbesondere an Jan-Philippe Lücke für dessen großen Einsatz bei diesem Projekt.
  • Mit 21.700 € Baukosten konnten wir unsere Räume endlich völlig barrierefrei herrichten, in dem jetzt auch eine behindertengerechte Toilette vorhanden ist. Dank an das Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kunst für 14.200 € Zuschuss, an den Architekten Ekkehard Stückemann, der sich eh-renamtlich engagiert hat und an die Mitglieder unserer Raum-AG.
  • Außerdem konnten wir für ca. 4.000 € weitere Anschaffungen machen (Tische, Bilderrahmen für Ausstellungen, usw.).
  • Trotz der erheblichen Investitionen schließt der Finanzhaushalt 2018 des Vereins bei ca. 75.000 € Jahresumsatz (und ca. 360 Buchungen in der Buchhaltung) mit einem (geringen) Plus ab.
  • Die Klageandrohung der Wohnungseigentümergemeinschaft, dass wir unsere Räume nicht für Veranstaltungen
    nutzen dürfen, wird von der WEG nicht weiterverfolgt.
  • Wir haben jetzt einen eigenen Internetauftritt www.ihmezentrum.info, in dem kontinuierlich über
    die Aktivitäten des Vereins und unsere Veranstaltungen berichtet wird. Dank an die Kommunikations-
    AG für die Arbeit. Dadurch sind wir vom Auftritt www.ihmezentrum.org unabhängig. (Constantin
    Alexander hat die Betreuung für diesen Netzauftritt inzwischen an eine andere Person abgegeben.)
  • Unsere Arbeit hat in den nächsten Jahren eine sichere Basisfinanzierung. Da es in 2019 nicht wieder
    so hohe Förderungen von speziellen Projekten geben wird, hat eine besondere Bedeutung, dass der
    Rat der Landeshauptstadt vor kurzem beschlossen hat, uns zukünftig statt mit den bisherigen 8.000 €
    Projektzuschuss jährlich mit 15.000 € „institutionell“ zu fördern. Dank an die Mehrheitsfraktionen
    GRÜNE, SPD und FDP für diesen Änderungsantrag zum von der Verwaltung vorgelegten Haushaltsentwurf
    2019/­2020 und die dadurch zum Ausdruck kommende Anerkennung unserer Arbeit.
  • Wir sind Kooperationspartner der „Gesellschaft für Außergewöhnliche Zusammenarbeit“, die beim
    Wettbewerb des Bundesbauministeriums „Neue Wege der Quartiersentwicklung“ für die nächsten
    drei Jahre Finanzmittel für eine „Stadtentwicklung von Unten“ erhalten hat. Mehr Infos dazu hier.
  • Auch wenn das nicht Erfolg unserer Arbeit ist, so wollen wir hier positiv würdigen, dass die Stadt
    Hannover mit den Rahmenvereinbarungen zu ihrer 20-Jahres-Mietvertragverlängerung für die Büronutzung
    einen wichtigen Impuls gegeben hat, dass es im Ihme-Zentrum überhaupt weitergeht.
  • Mit ca. 20 ehrenamtlich Aktiven haben wir im Verhältnis zu Vereinen eine recht gute Beteiligungsquote.

Aber es gibt auch Schatten!

Die Sanierung des Ihme-Zentrums ist in 2018 baulich keinen Schritt weitergekommen, und wir haben den Eindruck, dass der Großeigentümer INTOWN immer nur das Mindestnotwendige macht. INTOWN und das Baudezernat der Stadt ignorierten unseren Verein in 2018 vollständig. Keiner unserer Briefe wurde beantwortet und keine Anregung positiv aufgenommen. Das vor mehr als einem Jahr in Auftrag gegebene Gutachten u.a. zu den städtebaurechtlichen Möglichkeiten die Revitalisierung der Sockelgeschosse des Zentrums voranzubringen, wird von der Stadtverwaltung geheimgehalten.

Die wichtige öffentliche Wegeverbindung durch das Zentrum, für die 3,0 Mio. € Fördergelder zur Verfügung stehen, kommt nicht voran und in der von OB Schostok groß angekündigten Bürgerbeteiligung wurden bisher keinerlei Fakten geliefert. Es besteht die Gefahr, dass das Projekt scheitert.

Wir erreichen noch zu wenig Menschen im Ihme-Zentrum. Zwar sind fast 30 Bewohner*innen Mitglied im Verein, doch die vielen Veranstaltungen, die wir machen, erreichen zwar viele Einwohner*innen aus der Stadt, doch zu wenig im Zentrum wohnende Menschen. Der wöchentliche Bewohnertreff wird daher eingestellt und in 2019 versuchen wir neue Formate, um mehr Bewohner*innen zu erreichen. Wegen Wegzug von Hannover, anderen Arbeitsschwerpunkten und nach einer Auseinandersetzung, ob auch Makler Mitglied in unserem Verein werden können (eine große Mehrheit sprach sich auf einer Mitgliederversammlung dafür aus) haben in 2018 acht Mitglieder den Verein verlassen. Fünf sind im gleichen Zeitraum neu eingetreten, sodass der Verein jetzt 83 Mitglieder hat.

Wir brauchen mehr Aktive! Insbesondere die Kommunikations-AG und die Bewohner-AG brauchen dringend Verstärkung. Und wenn man bedenkt, dass ca. 20 Kulturschaffende und -interessierte Mitglieder in unserem Verein sind, so ist die Beteiligung an der Kultur-AG auch recht mager. Also: Macht mit!

Abschließend einen herzlichen Dank an alle Mitglieder, Firmensponsoren, Kooperationspartner, die Hausverwaltung,
die Rats- und Bezirksratsmitglieder und die Stadtverwaltungsmitarbeiter*innen, die uns wohl gesonnen sind, für ihre Unterstützung!!!!!!

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für das Jahr 2019
der Vereinsvorstand

Stillstand im Ihme-Zentrum – Zukunftswerkstatt zieht Jahresbilanz

Vor weit über einem Jahr freute sich die Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum mit Oberbürgermeister und Rat der Landeshauptstadt über die 2 Mio. € Fördergelder des Bundesbauministeriums für das Ihme-Zentrum und der Rat stockte die Mittel um 1 Mio. € auf. Die Fördergelder sollten für fünf Bausteine ausgegeben werden, um Schwung in die Revitalisierung des Ihme-Zentrums zu bringen.
Die Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. zieht jetzt eine ernüchternde Bilanz der bisherigen Aktivitäten der
städtischen Bauverwaltung in dieser Angelegenheit. Außerdem bieten die sichtbaren Aktivitäten von Großeigentümer Intown aus Sicht des Vereins wenig Anlass zu Optimismus. Die Bilanz der Zukunftswerkstatt im Einzelnen:

Aufgrund der komplizierten Eigentumsverhältnisse im Ihme-Zentrum ist ein transparenter Kommunikationsprozess
von zentraler Bedeutung für Verbesserungen. Eigentümer, Mieter, Anwohner und Stadtteilöffentlichkeit müssen einbezogen werden. Nach über einem Jahr ist weder für die interne noch externe Kommunikation ein Konzept erkennbar. Sämtliche Kooperationsangebote der Zukunftswerkstatt im Jahr 2018 wurden von der Bauverwaltung der Landeshauptstadt nicht beantwortet. Deshalb kursieren weiter nur Fragen und Mutmaßungen über den Stand der Umsetzung der Bestandteile der Förderung:

  • Wie weit ist die Planung der Baumaßnahmen für einen öffentlichen Fuß- und Fahrradweg zwischen
    Linden-Mitte und der Calenberger Neustadt? Diese Durchwegung wurde zum Tag der Städtebauförderung
    am 05.05.2018, also vor mehr als einem halben Jahr, vom Oberbürgermeister breit vorgestellt.
    Doch noch heute sind alle konkreten Fragen unbeantwortet: Wer wird Bauherr? Übernimmt die Stadt das
    Baukostenrisiko und die Betriebskosten? Wann ist Baubeginn und wann soll die Maßnahme abgeschlossen sein, damit die Fördergelder des Bundes nicht verfallen?
  • Bestandteil der Förderung ist ein Rechtsgutachten, das geeignete Ansatzpunkte im Wohnungseigentumsrecht,
    im Städtebaurecht und Ordnungsrecht im Rahmen der bestehenden sehr komplizierten Eigentumsverhältnisse
    und für eine Neuordnung der Eigentumsstruktur aufzeigen sollte.
    Gerd Runge, Vorstandsmitglied des Vereins Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum und Architekt: „Welche
    Ergebnisse hat das schon vor mehr als einem Jahr von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten gebracht? Das soeben ergangene Urteil des OLG Celle, bei dem ein einzelner Wohnungseigentümer des Bredero-Hochhaus Umbauarbeiten gestoppt hat, zeigt deutlich, dass es dringend erforderlich ist, auch städtebaurechtliche Maßnahmen zu prüfen, damit nicht ein einzelner der 530 Wohnungseigentümer die Revitalisierung des Ihme-Zentrums blockieren kann.“
  • Bestandteil der Bundesförderung ist außerdem, zusätzliche Räume für soziokulturelle Zwecke im Ihme-Zentrum bereitzustellen. Das könnte ein erster Baustein dafür sein, das Ihme-Zentrum als Leuchtturm beim Projekt Europäische Kulturhauptstadt einzubauen. Welches Konzept hat die Stadt für die soziokulturellen Räume? Wo sollen sie geschaffen werden und wer wird Betreiber?
    Gerd Runge fasst zusammen: „Alle Versprechen der Stadtverwaltung, die Sanierung des Ihme-Zentrums
    mit dem nötigen Nachdruck voranzutreiben, werden bisher nicht eingelöst. Die Bundesbauministeriumsmittel
    sind an Terminvorgaben geknüpft und die Mittel verfallen, wenn die Zeitpläne nicht eingehalten
    werden.“

Außerdem bieten die sichtbaren Aktivitäten von Großeigentümer Intown wenig Anlass zu Optimismus und Intown verweigert zudem alle Informationen und Kooperationsangebote der Zukunftswerkstatt:

  • Seit Januar 2018 liegt die Baugenehmigung vor und somit sind seit fast einem Jahr umsetzungsreife
    Unterlagen für die Fassadensanierung vorhanden. Außer zwei seit Monaten ungenutzten Baugerüsten ist
    jedoch nichts passiert. Die aus Vereinsmitgliedern bestehende GmbH, die Eigentümerin eines weitgehend vollständigen Satzes der Statikakten des Ihme-Zentrums (ca. 200 Aktenordner) ist, hat Intown angeboten, diese für die Sanierungsplanung zur Verfügung zu stellen. Obwohl das beauftragte Planungsbüro großes Interesse an einer Zusammenarbeit bekundete, da sich dadurch der Planungsaufwand relevant verringern würde, gab es von Intown keinerlei Reaktion auf dieses Hilfsangebot.
    Helmut Drewes, Geschäftsführer der GmbH und selber Statiker: „Das macht den Eindruck, dass Intown
    über kosmetische Eingriffe an der Fassade entlang der Blumenauer Straße hinaus gar keine Pläne hat,
    die Sockelgeschosse des Ihme-Zentrums vollständig zu sanieren.“
  • Die Zukunftswerkstatt hat im Rahmen eines Projektes #ihmezentrum2025 u.a. in einem aufwändigen Wettbewerb mit Architekturstudenten umfangreiche Konzepte zur Revitalisierung des Ihme-Zentrums erarbeitet und veröffentlicht. Weder Intown noch der Stadtbaurat haben auf die ihnen zugesandten Unterlagen mit einem einzigen Wort reagiert.

Zusammenfassend der Vereinsvorsitzende Detlef Reuleke: „Der Großeigentümer Intown muss endlich konkrete Planungen zum Abbau des Sanierungsstaus im Ihme-Zentrum liefern. Wir haben den Eindruck, dass Intown immer nur so viel macht wie zwingend notwendig und ansonsten nur maximale Rendite aus dem Objekt herauszieht.“

Barrierefrei!

Der Umbau unserer Sanitärräume ist abgeschlossen. Nun haben wir endlich eine barrierefreie Toilette. Zusammen mit einer verbesserten Rampe sind unsere Räume für Menschen mit Bewegungseinschränkungen nun deutlich besser nutzbar.

Möglich gemacht wird dies im Wesentlichen durch einen Zuschuss vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.