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News

Jahresrückblick 2018

Viel Licht, aber auch Schatten
Ein Jahresrückblick auf unsere Vereinsarbeit

Viel Licht !

Wenn man bedenkt, dass unser Verein erst vor 2½ Jahren gegründet wurde und wir unsere Räume erst vor 1½ Jahren in Betrieb genommen haben, so kann sich die Bilanz des Jahres 2018 sehr gut sehen lassen:

  • Im Jahr 2018 haben mehr als 6.400 Menschen an 291 Terminen die Zukunftswerkstatt am Ihmeplatz besucht – im Mittel also 22 Personen pro Veranstaltung, von kleinen Arbeitsgruppen mit 5-6 Personen bis hin zu mit 180 Menschen überfüllten Räumen. 158 Veranstaltungen (54 %) fanden in Eigenregie statt, 53 (18 %) waren Kooperationsprojekte (die Federführung lag bei anderen Organisationen, wir waren Partner) und 80 (28 %) waren eigenständige Veranstaltungen Dritter und wir die Vermieter. Dank insbesondere an Lucy Winkler und Manfred Hinz für deren unermüdliche Arbeit beim Raum- und Veranstaltungsmanagement! Und ein Dank an alle Mieter und Projektpartner, ins-besondere auch an die Kulturverwaltung der Stadt für die sehr gute Zusammenarbeit! Lucy hat ihre Tätigkeit zu Ende 2018 beendet und wir müssen sehen, wie es mit dem „Kultur-Eventmanagement“ weitergeht (Tina Stolz hat kurzfristig eine Stelle an einer Schule bekommen und fällt für diese Funktion aus.)
  • Beim Projekt ihmezentrum#2025 wurden bei sieben Veranstaltungen mit überregional kompetenten Referent*innen und einem Wettbewerb von Architekturstudent*innen eine Vielzahl von faszi-nierenden Ideen entwickelt, wie das Ihme-Zentrum bis zum Jahr 2025 nachhaltig revitalisiert werden und es zu einem Leuchtturm einer Europäischen Kulturhauptstadt Hannover werden könnte. Dank insbesondere an die Kulturverwaltung für die finanzielle Unterstützung, an Costa Alexander für die Konzeptentwicklung und Mittelakquise und an ihn und Gerd Runge für die Koordination der Veranstaltungen und die Redaktion der Dokumentation BrutalSchön.
  • Erfolgreich war auch das Projekt „Probebetrieb eines Soziokulturellen Zentrums“, bei dem wir mit finanzieller Unterstützung der Region Hannover (aus Landesmitteln), des Bezirksrates Linden/­Limmer und der Sparkasse Hannover bei ca. 20 Veranstaltungen ausprobieren konnten, welche Formate sich für uns besonders eignen und wie wir die soziokulturelle Arbeit in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Dank an die Region Hannover, die Sparkasse und den Bezirksrat für die finanzielle Unterstützung und insbesondere an Jan-Philippe Lücke für dessen großen Einsatz bei diesem Projekt.
  • Mit 21.700 € Baukosten konnten wir unsere Räume endlich völlig barrierefrei herrichten, in dem jetzt auch eine behindertengerechte Toilette vorhanden ist. Dank an das Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kunst für 14.200 € Zuschuss, an den Architekten Ekkehard Stückemann, der sich eh-renamtlich engagiert hat und an die Mitglieder unserer Raum-AG.
  • Außerdem konnten wir für ca. 4.000 € weitere Anschaffungen machen (Tische, Bilderrahmen für Ausstellungen, usw.).
  • Trotz der erheblichen Investitionen schließt der Finanzhaushalt 2018 des Vereins bei ca. 75.000 € Jahresumsatz (und ca. 360 Buchungen in der Buchhaltung) mit einem (geringen) Plus ab.
  • Die Klageandrohung der Wohnungseigentümergemeinschaft, dass wir unsere Räume nicht für Veranstaltungen
    nutzen dürfen, wird von der WEG nicht weiterverfolgt.
  • Wir haben jetzt einen eigenen Internetauftritt www.ihmezentrum.info, in dem kontinuierlich über
    die Aktivitäten des Vereins und unsere Veranstaltungen berichtet wird. Dank an die Kommunikations-
    AG für die Arbeit. Dadurch sind wir vom Auftritt www.ihmezentrum.org unabhängig. (Constantin
    Alexander hat die Betreuung für diesen Netzauftritt inzwischen an eine andere Person abgegeben.)
  • Unsere Arbeit hat in den nächsten Jahren eine sichere Basisfinanzierung. Da es in 2019 nicht wieder
    so hohe Förderungen von speziellen Projekten geben wird, hat eine besondere Bedeutung, dass der
    Rat der Landeshauptstadt vor kurzem beschlossen hat, uns zukünftig statt mit den bisherigen 8.000 €
    Projektzuschuss jährlich mit 15.000 € „institutionell“ zu fördern. Dank an die Mehrheitsfraktionen
    GRÜNE, SPD und FDP für diesen Änderungsantrag zum von der Verwaltung vorgelegten Haushaltsentwurf
    2019/­2020 und die dadurch zum Ausdruck kommende Anerkennung unserer Arbeit.
  • Wir sind Kooperationspartner der „Gesellschaft für Außergewöhnliche Zusammenarbeit“, die beim
    Wettbewerb des Bundesbauministeriums „Neue Wege der Quartiersentwicklung“ für die nächsten
    drei Jahre Finanzmittel für eine „Stadtentwicklung von Unten“ erhalten hat. Mehr Infos dazu hier.
  • Auch wenn das nicht Erfolg unserer Arbeit ist, so wollen wir hier positiv würdigen, dass die Stadt
    Hannover mit den Rahmenvereinbarungen zu ihrer 20-Jahres-Mietvertragverlängerung für die Büronutzung
    einen wichtigen Impuls gegeben hat, dass es im Ihme-Zentrum überhaupt weitergeht.
  • Mit ca. 20 ehrenamtlich Aktiven haben wir im Verhältnis zu Vereinen eine recht gute Beteiligungsquote.

Aber es gibt auch Schatten!

Die Sanierung des Ihme-Zentrums ist in 2018 baulich keinen Schritt weitergekommen, und wir haben den Eindruck, dass der Großeigentümer INTOWN immer nur das Mindestnotwendige macht. INTOWN und das Baudezernat der Stadt ignorierten unseren Verein in 2018 vollständig. Keiner unserer Briefe wurde beantwortet und keine Anregung positiv aufgenommen. Das vor mehr als einem Jahr in Auftrag gegebene Gutachten u.a. zu den städtebaurechtlichen Möglichkeiten die Revitalisierung der Sockelgeschosse des Zentrums voranzubringen, wird von der Stadtverwaltung geheimgehalten.

Die wichtige öffentliche Wegeverbindung durch das Zentrum, für die 3,0 Mio. € Fördergelder zur Verfügung stehen, kommt nicht voran und in der von OB Schostok groß angekündigten Bürgerbeteiligung wurden bisher keinerlei Fakten geliefert. Es besteht die Gefahr, dass das Projekt scheitert.

Wir erreichen noch zu wenig Menschen im Ihme-Zentrum. Zwar sind fast 30 Bewohner*innen Mitglied im Verein, doch die vielen Veranstaltungen, die wir machen, erreichen zwar viele Einwohner*innen aus der Stadt, doch zu wenig im Zentrum wohnende Menschen. Der wöchentliche Bewohnertreff wird daher eingestellt und in 2019 versuchen wir neue Formate, um mehr Bewohner*innen zu erreichen. Wegen Wegzug von Hannover, anderen Arbeitsschwerpunkten und nach einer Auseinandersetzung, ob auch Makler Mitglied in unserem Verein werden können (eine große Mehrheit sprach sich auf einer Mitgliederversammlung dafür aus) haben in 2018 acht Mitglieder den Verein verlassen. Fünf sind im gleichen Zeitraum neu eingetreten, sodass der Verein jetzt 83 Mitglieder hat.

Wir brauchen mehr Aktive! Insbesondere die Kommunikations-AG und die Bewohner-AG brauchen dringend Verstärkung. Und wenn man bedenkt, dass ca. 20 Kulturschaffende und -interessierte Mitglieder in unserem Verein sind, so ist die Beteiligung an der Kultur-AG auch recht mager. Also: Macht mit!

Abschließend einen herzlichen Dank an alle Mitglieder, Firmensponsoren, Kooperationspartner, die Hausverwaltung,
die Rats- und Bezirksratsmitglieder und die Stadtverwaltungsmitarbeiter*innen, die uns wohl gesonnen sind, für ihre Unterstützung!!!!!!

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für das Jahr 2019
der Vereinsvorstand

Stillstand im Ihme-Zentrum – Zukunftswerkstatt zieht Jahresbilanz

Vor weit über einem Jahr freute sich die Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum mit Oberbürgermeister und Rat der Landeshauptstadt über die 2 Mio. € Fördergelder des Bundesbauministeriums für das Ihme-Zentrum und der Rat stockte die Mittel um 1 Mio. € auf. Die Fördergelder sollten für fünf Bausteine ausgegeben werden, um Schwung in die Revitalisierung des Ihme-Zentrums zu bringen.
Die Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. zieht jetzt eine ernüchternde Bilanz der bisherigen Aktivitäten der
städtischen Bauverwaltung in dieser Angelegenheit. Außerdem bieten die sichtbaren Aktivitäten von Großeigentümer Intown aus Sicht des Vereins wenig Anlass zu Optimismus. Die Bilanz der Zukunftswerkstatt im Einzelnen:

Aufgrund der komplizierten Eigentumsverhältnisse im Ihme-Zentrum ist ein transparenter Kommunikationsprozess
von zentraler Bedeutung für Verbesserungen. Eigentümer, Mieter, Anwohner und Stadtteilöffentlichkeit müssen einbezogen werden. Nach über einem Jahr ist weder für die interne noch externe Kommunikation ein Konzept erkennbar. Sämtliche Kooperationsangebote der Zukunftswerkstatt im Jahr 2018 wurden von der Bauverwaltung der Landeshauptstadt nicht beantwortet. Deshalb kursieren weiter nur Fragen und Mutmaßungen über den Stand der Umsetzung der Bestandteile der Förderung:

  • Wie weit ist die Planung der Baumaßnahmen für einen öffentlichen Fuß- und Fahrradweg zwischen
    Linden-Mitte und der Calenberger Neustadt? Diese Durchwegung wurde zum Tag der Städtebauförderung
    am 05.05.2018, also vor mehr als einem halben Jahr, vom Oberbürgermeister breit vorgestellt.
    Doch noch heute sind alle konkreten Fragen unbeantwortet: Wer wird Bauherr? Übernimmt die Stadt das
    Baukostenrisiko und die Betriebskosten? Wann ist Baubeginn und wann soll die Maßnahme abgeschlossen sein, damit die Fördergelder des Bundes nicht verfallen?
  • Bestandteil der Förderung ist ein Rechtsgutachten, das geeignete Ansatzpunkte im Wohnungseigentumsrecht,
    im Städtebaurecht und Ordnungsrecht im Rahmen der bestehenden sehr komplizierten Eigentumsverhältnisse
    und für eine Neuordnung der Eigentumsstruktur aufzeigen sollte.
    Gerd Runge, Vorstandsmitglied des Vereins Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum und Architekt: „Welche
    Ergebnisse hat das schon vor mehr als einem Jahr von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten gebracht? Das soeben ergangene Urteil des OLG Celle, bei dem ein einzelner Wohnungseigentümer des Bredero-Hochhaus Umbauarbeiten gestoppt hat, zeigt deutlich, dass es dringend erforderlich ist, auch städtebaurechtliche Maßnahmen zu prüfen, damit nicht ein einzelner der 530 Wohnungseigentümer die Revitalisierung des Ihme-Zentrums blockieren kann.“
  • Bestandteil der Bundesförderung ist außerdem, zusätzliche Räume für soziokulturelle Zwecke im Ihme-Zentrum bereitzustellen. Das könnte ein erster Baustein dafür sein, das Ihme-Zentrum als Leuchtturm beim Projekt Europäische Kulturhauptstadt einzubauen. Welches Konzept hat die Stadt für die soziokulturellen Räume? Wo sollen sie geschaffen werden und wer wird Betreiber?
    Gerd Runge fasst zusammen: „Alle Versprechen der Stadtverwaltung, die Sanierung des Ihme-Zentrums
    mit dem nötigen Nachdruck voranzutreiben, werden bisher nicht eingelöst. Die Bundesbauministeriumsmittel
    sind an Terminvorgaben geknüpft und die Mittel verfallen, wenn die Zeitpläne nicht eingehalten
    werden.“

Außerdem bieten die sichtbaren Aktivitäten von Großeigentümer Intown wenig Anlass zu Optimismus und Intown verweigert zudem alle Informationen und Kooperationsangebote der Zukunftswerkstatt:

  • Seit Januar 2018 liegt die Baugenehmigung vor und somit sind seit fast einem Jahr umsetzungsreife
    Unterlagen für die Fassadensanierung vorhanden. Außer zwei seit Monaten ungenutzten Baugerüsten ist
    jedoch nichts passiert. Die aus Vereinsmitgliedern bestehende GmbH, die Eigentümerin eines weitgehend vollständigen Satzes der Statikakten des Ihme-Zentrums (ca. 200 Aktenordner) ist, hat Intown angeboten, diese für die Sanierungsplanung zur Verfügung zu stellen. Obwohl das beauftragte Planungsbüro großes Interesse an einer Zusammenarbeit bekundete, da sich dadurch der Planungsaufwand relevant verringern würde, gab es von Intown keinerlei Reaktion auf dieses Hilfsangebot.
    Helmut Drewes, Geschäftsführer der GmbH und selber Statiker: „Das macht den Eindruck, dass Intown
    über kosmetische Eingriffe an der Fassade entlang der Blumenauer Straße hinaus gar keine Pläne hat,
    die Sockelgeschosse des Ihme-Zentrums vollständig zu sanieren.“
  • Die Zukunftswerkstatt hat im Rahmen eines Projektes #ihmezentrum2025 u.a. in einem aufwändigen Wettbewerb mit Architekturstudenten umfangreiche Konzepte zur Revitalisierung des Ihme-Zentrums erarbeitet und veröffentlicht. Weder Intown noch der Stadtbaurat haben auf die ihnen zugesandten Unterlagen mit einem einzigen Wort reagiert.

Zusammenfassend der Vereinsvorsitzende Detlef Reuleke: „Der Großeigentümer Intown muss endlich konkrete Planungen zum Abbau des Sanierungsstaus im Ihme-Zentrum liefern. Wir haben den Eindruck, dass Intown immer nur so viel macht wie zwingend notwendig und ansonsten nur maximale Rendite aus dem Objekt herauszieht.“

Workshop: Energiekonzepte im Ihme-Zentrum

Das Ihme-Zentrum verbraucht mehr Energie als es müsste – beispielsweise durch schlechte Dämmung oder veralterte Haustechnik. Es gibt also Optimierungspotenzial. Am 25. April haben Interessierte gemeinsam mit Experten in einem Workshop Konzepte erarbeitet, das Ihme-Zentrum energetisch zu verbessern. In Referaten von Gerd Runge und Stefanie van Heeren ging es beispielsweise um die Ist-Situation der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik. In einer Disskussionsrunde wurde von Matthias Wohlfahrt (proKlima) angeregt, ein „Leuchtturmprojekt“im Ihmezentrum zu suchen, an dem das Energiekonzept erstellt und umgesetzt werden soll. Das wollen Bewohnerinnen und Bewohner des Ihme-Zentrums nun gemeinsam mit Experten in der Ihmepassage 4 in die Tat umsetzen, wo es zwölf gewerbliche Einheiten und zwei Wohnungen gibt. Ein Workshop mit tollen Ergebnissen!

Die Veranstaltung war Teil der Veranstaltungsreihe #ihmezentrum2025 in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und der Leibniz-Universität Hannover.

Neue Nutzungen – Diskussionspapier

Die Arbeitsgruppe Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. macht sich Gedanken zu verschiedenen planerischen Aspekten des Ihme-Zentrums und seiner Einbindung in die Stadt.
Hier:

Neue Nutzungen

Das Ihme-Zentrum wurde als eine multifunktionale, hoch verdichtete Komplexbebauung errichtet. Wohnen, Dienstleistung, Einzelhandel, Gesundheit, Kultur und Freizeit sowie öffentliche Einrichtungen wurden in enge Nachbarschaft gebracht. Der ganze Tagesablauf kann mit extrem kurzen Wegen bewältigt werden. Dies ist auch heute noch eine der großen Qualitäten des Ihme-Zentrums. Diese Qualität soll weiterentwickelt werden. Neue Nutzungen müssen hauptsächlich für die Flächen des nicht funktionierenden Einkaufszentrums im Sockel gefunden werden.

 

Produktive Stadt

Die Produktion als Nutzung wurde aufgrund der damals erheblichen Emissionen als Funktion ausgelagert. Durch verbesserte Bautechnik und die Digitalisierung entstehen inzwischen neue Produktionstechniken, die leiser, platzsparender und umweltfreundlicher sind. Deshalb kann diese Produktion in die Stadt zurückkehren. Produzierende Gewerbehöfe profitieren von ihrem Standort im Stadtteil. Die Gründerszene, die räumliche wie soziale Nähe zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen, der gute Zugang zu qualifiziertem Personal, kurze Wege und die Nähe zu den eigenen Absatzmärkten haben in anderen Städten bereits neue Stadtfabriken entstehen lassen. Der 6-8 m hohe Sockel zwischen Küchengarten und Gartenallee bietet für diese Nutzung ideale Voraussetzungen.

Kreativ- und Kulturetage

Die aufgrund ihrer Lage- und Belichtungsmöglichkeit schwer nutzbare Flächen der ehemaligen Saturn-Verkaufsflächen können dringend benötigten Ateliers und Co-Working-Spaces Platz bieten.

Neue Wohnnutzungen

Die leerstehenden Büroetagen in den Obergeschossen entlang der Blumenauer Straße eignen sich für ca. 100 ebenfalls dringend benötigte, innerstädtische, barrierefreie Wohnungen.

Einzelhandel

Einzelhandelsflächen werden sich in geringerem Umfang entlang der neuen Wegeverbindungen Küchengarten und Gartenallee für den örtlichen Bedarf ansiedeln lassen. Hier sollen Supermarktflächen mit begleitenden Läden (Bäckerei, Fleischerei etc.) vorgesehen werden.

Bestehende Büro- und Wohnnutzungen in den Obergeschossen

Diese Nutzungen in den Obergeschossen funktionieren und sollen nicht geändert werden. Die Flächen der ehemaligen Einkaufszentrumspassage sollen als halböffentliche Fläche oder Wohnhof diesen Nutzungen zugeordnet werden.

Studentenwohnheim und Fitness

Ausgehend vom ebenfalls gut nachgefragten Studentenwohnheim könnten ggf. in Zusammenarbeit mit dem Bereich Sport der Leibniz-Universität verstärkt Fitness- und Wassersportangebote angesiedelt werden.

Die AG Architektur und Stadtplanung bereitet Workshops und eine Seminar mit der Leibniz-Universität vor, um konkretere Vorschläge für die Sockelnutzung als Produktive Stadt und andere neue Nutzungen zu entwickeln.

 

Eigentum und Recht

Die Arbeitsgruppe Architektur und Stadtplanung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum (kurz: AG Planung) sieht in der unübersichtlichen Eigentumsstruktur die Hauptursache für Stagnation und Verfall des Ihme-Zentrums. Dringend notwendige Instandhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen werden seit Jahren nicht ausgeführt. Die Haustechnik ist so überaltert, dass für Leitungsschäden kein üblicher Versicherungsschutz besteht. Undichte Dächer gefährden die Bausubstanz.
Die seit 1971 fortgeschriebene Beschlusssammlung zur Gemeinschaftsordnung umfasst mehrere hundert Seiten. Das Einkaufszentrum ist immer noch die Geschäftsgrundlage der Betriebskostenverteilung, obwohl es längst verwaist ist.
Erhebliche Eingriffe in das Gemeinschaftseigentum von 2007 blieben in der Teilungserklärung bislang unberücksichtigt.
Dies bietet Anlass für zahlreiche rechtliche Auseinandersetzungen, die allesamt nur Verschiebungen in den Kostenverteilungen zum Ziel haben. Sie entwickeln keine Lösungsperspektive, weil die Strukturprobleme und die damit einhergehende gegenseitige Lähmung nicht behoben wird. Der Versuch der Landesbank Berlin, die Eigentumsstruktur privatrechtlich zu reformieren, ist an der fehlenden Zustimmung einzelner Eigentümer gescheitert.
Ein Vorschlag der AG Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum ist die öffentliche Widmung des Wege- und Erschließungssystems im Ihme-Zentrum. Dadurch werden einzelne Eigentümergemeinschaften ähnlich unabhängig, wie dies im umliegenden Stadtteil der Fall ist. Auf dieser Grundlage gelingt die Entflechtung der Interessen der Sondereigentumsflächen Gewerbe und Wohnen. Hiervon würden alle profitieren:
  • Die Wohnungseigentümer bekämen unabhängige Zugänge von öffentlichen Flächen. Die Haftung würde mit übersichtlicheren Eigentümergemeinschaften begrenzt. Dringend erforderliche Instandhaltungsinvestitionen könnten angegangen werden.
  • Die Gewerbeeigentümer bekämen Sondereigentumsflächen die sie wirtschaftlich unabhängig entwickeln können.
  • Die Kommune bekäme ein öffentlich gewidmetes Wegesystem, mit dem Ihme-Zentrum, umliegender Stadtteil und Flussufer zusammenwachsen würden. Die Wiederbelebung der Gewerbeflächen würde erhebliche Steuereinnahmen generieren.

Wir gehen davon aus, dass die Neustrukturieren der Eigentumsordnung nur mit öffentlicher Moderation und ggf. mit öffentlich-rechtlichen Eingriffen möglich ist.

Deshalb begrüßen wir außerordentlich, dass die Stadtverwaltung Mittel des Bundesbauministerium eingeworben hat, um
  • die rechtlichen Möglichkeiten der Neustrukturierung nach Wohnungseigentumsrecht und Baugesetzbuch zu klären,
  • ein öffentlich gewidmetes Wegesystem herzustellen und rechtlich abzusichern,
  • die internen und externen Kommunikationsprozesse als Grundlage für eine Neuausrichtung zu moderieren.

Die AG Architektur und Stadtplanung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum steht im Austausch mit der derzernatsübergreifenden Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung.

Zusammenwachsen – Diskussionspapier

Die Arbeitsgruppe Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. macht sich Gedanken zu verschiedenen planerischen Aspekten des Ihme-Zentrums und seiner Einbindung in die Stadt.
Hier:

Wie das Ihme-Zentrum mit dem Stadtteil zusammenwächst

Der verwaiste Sockel des Ihme-Zentrums wird seine Neubestimmung durch das Zusammenwachsen mit dem umliegenden, vitalen Stadtteil erfahren. Dafür müssen neue Bezüge zum Stadtraum und dem Wegesystem des Stadtteils hergestellt werden:
  1. Die Grünverbindung zwischen Fössestraße und Rampenstraße muss über den Küchengartenplatz hinweg an die Ihme verlängert werden. Dazu müssen keine Gebäude abgerissen werden, sondern nur große Belichtungsöffnungen im ungenutzten Platz des ehemaligen Einkaufszentrum hergestellt werden.
  2. Die wichtige Rad- und Fußwegverbindung von Linden Mitte über die Gartenallee in die Calenberger Straße muss übersichtlich befahrbar und attraktiver werden.
  3. Der Radweg am Ihmeufer muss auch entlang des Ihme-Zentrum als Fernradweg nutzbar werden. Der Fußgängerweg muss vom Radweg so getrennt werden, dass er als angenehmer Uferweg nutzbar ist.
  4. Die Fassaden entlang der Blumenauer Straße und Spinnereistraße müssen im Erdgeschoss identifizierbare Eingänge und Adressen bekommen. Die Nutzungen im Erdgeschoss (Läden, Büros, Werkstätten) müssen auf die Straße ausstrahlen.
  5. Durch die Neuorganisation des Verkehrs am Küchengarten können bisherige Verkehrs- und Brachflächen bebaut werden. Straßenprofile werden für Fußgänger überschaubar. Die Bebauung des Stadtteils wächst mit dem Ihme-Zentrum zusammen.

 

Küchengarten – Diskussionspapier

Die Arbeitsgruppe Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e.V. macht sich Gedanken zu verschiedenen planerischen Aspekten des Ihme-Zentrums und seiner Einbindung in die Stadt.
Hier:

Küchengarten: Verkehrsprobleme und Stadtraum

Die Verkehrssituation auf dem Küchengarten ist für alle eine Zumutung:
  • Fußgänger und Radfahrer müssen bis zu 11 Ampelphasen abwarten bis sie die Fössestraße überqueren können.
  • Bus- und Straßenbahnhaltestellen sind um den Platz verteilt. Wer umsteigen will, muss häufig an einer roten Ampel stehend zusehen, wie die Anschlussbahn davonfährt.
  • Die Autofahrer müssen sich durch die Vorrangschaltung für die Straßenbahnen häufig lange gedulden.
Die Misere hat zwei Ursachen, die beide aus dem immer noch gültigen Verkehrskonzept von 1968 stammen:
  1. Die D-Linie (heute Linie 10) sollte unterirdisch in die Limmerstraße einfahren. Die Tunnelstrecke wurde aus Kostengründen nie gebaut. Als Problem bleibt deshalb die Verschneidung der Stadtbahntrasse mit dem privaten Verkehr auf der Erdgeschossebene. Dies geschieht genau der Stelle, an der es für die Verkehrsorganisation am problematischsten ist.
  2. Im Zusammenhang mit dem Ihme-Zentrum sollten an der Elisenstraße zwei Großparkhäuser gebaut werden. Deshalb wurde die Blumenauer Straße mit der Elisenstraße verbunden. Die Parkhäuser wurden nie gebaut. Die Verbindung ist überflüssig und verbraucht sehr viel Platz
Das Verkehrskonzept muss nach 50 Jahren überdacht werden. Dazu hat die Zukunftswerkstatt einen Vorschlag mit
folgenden Eckwerten vorgelegt:
  1. Die Fernradwegverbindungen, die aus Limmer, Davenstedt, Badenstedt, Ronnenberg aufeinandertreffen, sollen mit dem Ihme-Radweg verbunden werden und über eine neue Brücke auf den Goetheplatz und den Innenstadtring geführt werden.
  2. Der Radweg entlang der Ihmeufers muss entlang des Ihme-Zentrums im selben Ausbaustandard wie entlang der ganzen Ihme hergestellt werden.
  3. Die Elisenstraße muss wieder wie früher senkrecht auf die Spinnereistraße geführt werden.
  4. Die Verschneidung von privatem und öffentlichem Verkehr wird aufgehoben. Der öffentliche Verkehr wird auf die nördlichen Spuren, der private Verkehr auf die südlichen Spuren der Fössestraße verlegt.
  5. Durch Aufstauräume wird die Ampelschaltung des Fußgängerüberweg Fössestraße von den Abbiegespuren des PKW-Verkehrs der Kreuzung Fössestraße/ Blumenauer Straße entkoppelt. Der Fußgängerüberweg wird so beschleunigt.
  6. Durch die Verbesserung der Verkehrsorganisation entsteht ein großes Baugrundstück zwischen Limmerstraße und Elisenstraße. Das Grundstück ist bereits im öffentlichen Besitz. Hier könnten über 100 Wohnungen und erhebliche Gewerbeflächen geschaffen werden können.
Bestandteil des bisher vorgelegten Konzeptes war die Anordnung der Stadtbahnhaltestelle in der Spinnereistraße als Verbindung von Linden-Nord und Ihme-Zentrum. Inzwischen hat die Region entschieden, dass der Hochbahnsteig Küchengarten am Ende der Limmerstraße untergebracht wird. Nachvollziehbarer Grund ist, dass für steigende Fahrgastzahlen die Nutzung einer neuen Strecke über die Blumenauer Straße mit Einfahrt in die Tunnelstrecken ermöglicht wird. Für diese Streckenführung ist die auch stadträumlich wichtige Wiederherstellung der Verbindung von Limmerstraße mit Blumenauer Straße erforderlich.
Das muss zum Anlass genommen werden, das Verkehrskonzept grundsätzlich zu überdenken. Hannover formuliert ehrgeizige Ziele, um den Anteile von öffentlichem Nahverkehr und Radverkehr in den kommenden Jahren erheblich zu steigern. Dazu passt es nicht, an einem 50 Jahre alten Verkehrskonzept weiterzubasteln, bei dem diese Verkehrsarten nicht einmal thematisiert wurden.
Nur wenn überflüssige Verkehrsflächen aufgehoben werden, können sich Ihme-Zentrum und der Stadtteil Linden näher kommen und zusammenwachsen.
Die stadträumlichen Möglichkeiten veranschaulicht ein kurzes Video über die Masterarbeit von Albert Laqua an der Leibniz-Universität.