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Author: Detlef Reuleke

Neue Räume

Unsere neuen Räume sind ab sofort nutzbar. Wenn Sie sich einen Eindruck verschaffen möchten, sehen Sie sich gern das Video von der Eröffnung an.

Video: Michael Hoop, Schnitt: Alexander Grosse-Strangmann

 

Baustellenführungen

Planen versperren mehr denn je Einblicke in den Sockelbereichen, doch mehrere Bauschilder deuten Bauaktivitäten an.

Die Stadt Hannover hat mit dem Großeigentümer unter Lars Windhorst laut Zeitungsberichten vereinbart, dass es Baustellenführungen geben solle, um etwas mehr Transparenz in die Vorgänge zu bringen. Eine erste Führung fand am 28.10.2021 statt.

Bei Interessen prüfen Sie bitte, ob und wann Führungen stattfinden, auf der Website von plan zwei unter www.ihme-zentrum.info (Achtung, Bindestrich!) – dort wird dann auch die Anmekdung möglich sein.

Ja zum Fortschritt, nein zum Fortschritt um jeden Preis.

Seit Anbeginn unserer Initiative haben wir uns für das Ihme-Zentrum eingesetzt: für die Wiederbelebung des Sockelbereichs, für die Einbeziehung der „Stadt in der Stadt“ in den Stadtteil und für die Anerkennung als eine der größten Ikonen des Baustils „Beton brute“, aus dem Französischen unglücklich übersetzt als „Brutalismus“.

Daher sind wir froh darüber, dass die Projekt IZ Hannover GmbH (PIZ) konstruktive Schritte übernimmt, um den weiteren Verfall der Sockelstrukturen aufzuhalten. Dazu gehören die Übernahme der Konstruktionsakten, die Neuvermessung und die Betonsanierung. Auch die Abkehr vom alten Konzept der Einkaufspassage auf +1-Niveau und die Bereitschaft, einige Quadratmeter ihrer Eigentumsfläche für die gradlinigere Durchquerung von der Ida-Arenhold-Brücke zur Gartenallee herzugeben.

Da das aber alles nicht schnell genug voran geht, ist das konsequente vertragskonforme Vorgehen der Stadtverwaltung richtig. Als „gebranntes Kind“ hatte sie ja bei der letzten Mietvertragsverlängerung mit der PIZ Sanierungs- und Revitalisierungsfristen vereinbart, bei deren Nichteinhaltung Konventionalstrafen fällig werden. Da das investierende Unternehmen von Lars Windhorst nicht die Gebäudeanteile, sondern die besitzende GmbH kaufte, war klar, dass die PIZ samt ihrer bestehenden Verträge übernommen wurde.

Die neue Transparenz und Kooperation, die die neuen Eigentümer und die neue Verwal­tungsspitze versprochen haben, sind jedoch bislang ausgeblieben.

Die so genannten Kleineigentümer:innen von Gewerbebereichen im Ihme-Zentrum, in einer mühselig ausgehandelten Vereinbarung zwischen Wohnungseigentümer:innen und Gewerbe­großeigentümer PIZ mitgefangen/mitgehangen, wurden über viele Monate nicht über die Sanierungsplanungen der PIZ informiert, konnten also nicht nachvollziehen, geschweige denn mitbestimmen, wofür sie denn zahlen sollen. Die Wohnungs­eigen­tümer:innen wurden bisher nicht außerhalb des Beirats an der Planung beteiligt, obwohl Auswirkungen auf Gemein­schafts­flächen, Lärmemission und Zugänge zu erwarten sind. Wenn die Planung der Sanierung tat­sächlich bis zum Abschluss eines Rechtsstreits nicht vorangegangen wäre – so das vorgescho­bene Argument – dann sind die oben erwähnten Konventionalstrafen mehr als gerechtfertigt.

Auch die groß angekündigte Bürgerbeteiligung zu Fuß-und-Radweg-Durchwegung erwies sich eher als Maus denn als Elefant. Nach gut einem Jahr ohne Bürgerbeteiligung durften die Bürger:in­nen während zwei Wochen ihre Pros und Contras zu zwei relativ ähnlichen Alterna­tiven äußern – das war’s.

Hier kommen wir zur Rolle der Stadt Hannover. Die neue Verwaltungsspitze – hier namentlich Oberbürgermeister Onay und Baudezernent Vielhaber – lässt keine Transparenz und Bürger:in­nen­beteiligung erkennen. Die kaum stattgefundene Bürgerbeteiligung sollte herausragender Bestandteil des Leuchtturmprojekts sein, das deshalb der Stadt Bundes­gelder beschert hat.

Unsere Angebote zum Gespräch mit der Stadtverwaltung bleiben unbeantwortet. Die Dis­kus­sion am Runden Tisch oder im Bezirksrat um Verkehrskonzepte, die dem Grünen-Ziel der Ver­kehrsflächen-Umwidmung nahekommen und geeignet wären, Barrieren zwischen Stadtteilen und Ihme-Zentrum zu verringern, werden – von alten SPD-Seilschaften? – blockiert.

Dass die Stadt Hannover soziokulturelle Räume im Ihme-Zentrum verankern will, die Stadt­ver­waltung unter Belit Onay aber auch hierüber nicht mit der Zukunftswerkstatt redet, die auf Beschluss der Volksvertretung aus dem städtischen Etat eine Förderung für ihre Stadt­teil­kul­tur­arbeit erhält, ist ein weiteres Ärgernis.

Ärgerlich ist unterdessen auch, welche Neugestaltung die PIZ plant. Ist es auch richtig, in den rund 60.000 m² Gewerbefläche weniger Verkaufsfläche vorzusehen als früher, so ist die Planung mit „Premium-Parkplätzen“ im Herzen des Erdgeschosses bei gleichzeitig hunderten ungenutzten Parkplätzen in den Untergeschossen kaum als inspiriert und zukunftsgerichtet anzusehen. Die jüngst angebrachte Materialproben heller Klinker­ver­blen­dung lassen den Wunsch erkennen, ein herausragendes Beispiel des Beton brute in ein austauschbares Etwas zu verwandeln, während weltweit ein Hype um gute Brutalismus-Architektur entstanden ist. Der Komplex hat doch nicht umsonst sogar einen Punkt bei der Kulturhauptstadtbewerbung gespielt.

Ja, das Ihme-Zentrum ist groß. Genau deshalb braucht es auch Größe: große Ideen, Gestal­tungswillen, Transparenz, Kommunikation, Koordination. PIZ, Stadtverwaltung, Wohn­eigen­tümergemeinschaft (vertreten durch den Beirat) und Hausverwaltung lassen diese Größe leider missen – zum Nachteil der Stadt und der Bevölkerung.

Rundgänge

Die beliebten Rundgänge bieten wir wieder monatlich an! 🙂

06.11.2021 mit Schwerpunkt Kultur,
04.12.2021 mit Scherpunkt Architektur,
08.01.2022 mit Schwerpunkt Bewohner:innen

Details finden Sie in unserer Terminübersicht.

Anmeldungen unter rundgaenge@ihmezentrum.info – kontaktieren Sie uns gern auch für Gruppen mit individuellen Terminen.

Licht am Ende des Tunnels

Lange hat es gedauert. Dafür kommt es jetzt mit großer Intensität. Die Planungen für die Durchwegung von der Gartenallee über die Ida-Ahrenhold-Brücke zur Calenberger Neustadt gehen mit engem Zeitplan voran. Vom 29.06. bis zum 19.07.2020 haben Anwohner drei Wochen Zeit, um zu zwei Entwurfsvarianten Stellung zu nehmen. Das kann per Postkarte oder im Internet  geschehen. Wir rufen alle auf, ihre Anregungen, Wünsche, Vorstellungen aber auch ihre Bedenken in den Prozess einzubringen. Wir – insbesondere die AG Planung der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum – haben uns die Pläne genauer angesehen. Die Zukunftswerkstatt wurde auch während eines besonderen Termins über den Stand der Planung von Stadtplanungsamt, Hausverwaltung und Großeigentümer in Kenntnis gesetzt. Hier unsere Einschätzung:

Wir freuen uns, dass die Durchwegung gradlinig, teilweise breit und übersichtlich durch das Ihme-Zentrum geführt werden soll. Das Wegesystem der angrenzenden Stadtteile wird teilweise aufgenommen. Der Durchgang wird über Deckenöffnungen mit Tageslicht versorgt. Gelöst werden konnte eine komplizierte rechtliche Frage: Der Weg kann nicht nur öffentlich genutzt werden, sondern ist auch öffentlich gewidmet. Außerdem suggerieren die Planskizzen, dass der Weg nachts sehr gut beleuchtet werden soll.

Unsere prinzipielle Kritik an beiden vorgestellten Varianten ist, dass es sich nur um eine Variante mit zwei signifikant unterschiedlichen Designmerkmalen handelt: der eckige Rhombenentwurf und das runde Kreisdesign. In der planerischen Grundstruktur ähneln sich beide Entwürfe „wie ein Ei dem anderen.“

Diese planerische Grundstruktur weist deutliche Mängel auf: So werden die Chancen der hohen Publikumsfrequenz, die sich mit der Aufwertung der Durchwegung noch steigern wird, nicht genutzt. Das Ihme-Zentrum wurde im ursprünglichen Planungsansatz der 1960er Jahre um eine Etage nach oben verschoben. Damit wurde die Straßenebene zum Kellergeschoss – und diese Gestaltung zu einer Ursache der städtebaulich isolierten Insellösung. Den Fenstern und Eingängen der Wohn- und Gewerbebebauung an der Blumenauer Straße wurde ein Tiefgaragengeschoss gegenübergestellt.

Beide aktuell präsentierten Varianten der hoch frequentierten Durchwegung tragen wieder nicht dazu bei, das Ihme-Zentrum hinreichend in den Siedlungskontext einzubetten. Es handelt sich um eine Tunnellösung, die nur durch Nutzungen flankiert wird, die nicht in den städtebaulichen Kommunikationsbereich gehören, so dass keine städtebauliche Einbettung in den räumlichen Kommunikationszusammenhang erfolgt. Die angrenzenden Nutzungen sind: lange Brandwand, Fluchttreppenhäuser, Müll-Container, Garagenzugang und Fahrradabstellräume. In einem öffentlichen Straßenraum entwickelt sich durch Fenster, Eingangsbereiche sowie Läden, Cafés und Werkstätten , ein System der sozialen Anteilnahme und Verantwortlichkeit. Diese Qualitäten erreicht eine Brandwand nicht – egal ob sie mit Rauten oder Kreisen dekoriert wird.

Es besteht das Risiko, dass beide Varianten der Durchwegung wieder den Charakter eines Angstraums entwickeln, der sowohl Gender-Kriterien in der Stadtplanung als auch Kriterien der städtebaulichen Kriminalprävention nicht gerecht wird. Folgende Kritikpunkte spielen dabei eine Rolle:

  • Es findet keine natürliche soziale Kontrolle durch angelagerte Nutzungen (wie z.B. Kiosk, Läden, Gastronomie) statt.
  • Auf der Seite zur Gartenallee droht die trichterförmige Engstelle Konflikte zwischen Nutzerinnen und Nutzern auszulösen.
  • Der Übergang über die Gartenallee schließt sich nicht organisch an; auch hier ist eine Nutzungsverknotung zu befürchten.
  • In der Durchwegung fehlt eine überzeugende Zonierung – d.h. es gibt keine überzeugende Ordnung des Rad- und Fußverkehrs; vor der Ida-Ahrenhold-Brücke fehlt eine Zonierung für eine gastronomische Außenbewirtschaftung, von der aus natürliche soziale Kontrolle in die Durchwegung wirken kann, und eine Zonierung zur halböffentlichen Abstufung des Übergangs vor dem benachbarten Hauseingang.

Wir machen folgende Vorschläge zur Verbesserung – dafür ist eine Erweiterung des Bearbeitungsbereiches notwendig:

  • Brandwände sind im Abstand von 40-50 m notwendig. Deshalb kann die Brandwand von der Nordwest-Fassade der Durchwegung auch 5-10 m nach innen verschoben werden. Damit bekommt die Fassade die Chance, dort Nutzungen anzulagern, die den Verkehrsraum beleben und für Sicherheit sorgen.
  • Die Durchwegung soll sich möglichst weitgehend den Qualitäten einer Straße annähern. Deshalb ist die Fortführung der Gestaltung der neuen Straßenfassade an der Blumenauer Straße in die Fassaden der Durchwegung naheliegend. Da im kurzen Planungszeitraum kein Nutzungskonzept entlang der Durchwegung entwickelt werden kann, gilt es, das parallele Dilemma – Fassade ohne Nutzung – zu lösen. Weshalb nicht auch hier auf die Lösung der Fassade in der Blumenauer Straße zurückgreifen: Die Fassaden an der Durchwegung wird ebenfalls in regelmäßige Segmente aufgeteilt, in denen hinterher nach Nutzungsbedarf offene und geschlossene Elemente miteinander kombiniert werden können. Dazu ist eine Abtrennung von Flächen für angelagerte Parkraum-Nutzungen erforderlich.
  • Öffnung der Engstelle und Platzierung eines Kiosks o.ä., von dem aus natürliche soziale Kontrolle von der Seite der Gartenallee erfolgen kann.
  • Den Übergang über die Gartenallee organisch anschließen.
  • Konfliktmindernde Zonierung: Klare Trennung des Rad- und Fußverkehrs in der Durchwegung, Zone für gastronomische Außenbewirtschaftung vor der Ida-Ahrenhold-Brücke, gestalterische Schaffung eines halb-öffentlichen Übergangs vor dem Hauseingang „Ihmepassage 2“ auf der Ostseite.

Ist das alles?

Nach zwei Jahren Stille ist ein Vertrag zwischen der Stadtver­waltung und dem Großeigentümer unterzeichnet worden. Selbstverständlich freuen wir uns sehr, dass an die Stelle des Provisoriums nun endlich eine ansprechende großzügige Durchwegung zwischen Gartenallee und Ida-Ahrenholt-Brücke treten wird.

Die Stadtverwaltung hat finanzielle Zusagen über 2 Millionen Euro vom Bundesministerium zugesagt bekommen auch und gerade wegen eines Bürgerbeteiligungskonzepts. Dabei hat sie auch von der Arbeit des Vereins Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum profitiert, der bereits zweimal für den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis nominiert wurde.

Aber zwei Jahre seit der großen Auftaktveranstaltung im Mai 2018 ist nichts passiert. Der Berg kreißte und gebar eine Maus: Auf der vom Mediationsbüro eingerich­teten Website findet man jetzt ein Zeitfenster von zweieinhalb Wochen für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Echte Beteiligungsprozesse sehen anders aus. Da müssen wir nicht einmal in andere Städte gucken, wo es exzellente Beispiele gäbe. Wir erinnern uns an die Sanierungsgebiete Linden-Süd und Linden-Nord, an die Beteiligungsformate für die Neugestaltung des Steintors.

Auch wie und wann die Verwendung der Fördermittel für die Entwickling von Konzepte für sozio-kulturelle Nutzungen in Räumen des Ihme-Zentrums vorgesehen ist, steht in den Sternen.

Seit zwei Jahren gab es keine Gespräche mehr mit der Stadtspitze oder der Bauverwaltung mit der Zukunftswerkstatt, und auch ein Brief an den neuen Oberbürgermeister bleibt seit zwei Wochen unbeantwortet.

Da hilft es auch nicht, dass die Information auf der städtischen Website von Bannern für „Mein Hannover 2030 – jeden Tag eine gute Stadt“ und für die Kampagne „Kulturhauptstadt Hannover 2025“ flankiert wird.

Wir warten weiter auf den Dialog.

Umbau des Ihme-Zentrums

Im südlichen Bereich der Blumenauer Straße ist Anfang April die Demontage von Fassadenverblendungen fortgesetzt worden und damit auch ein praktischer Schritt zur Neugestaltung des Sockelbereichs des Ihme-Zentrums  erkennbar. Auch das Baustellenschild an der Blumenauer Straße wurde erneuert.

Im Ihme-Zentrum selber tut sich baulich aber derzeit wenig. Immerhin waren schon mehrfach Pläne zur Neugestaltung der Fußweg/Radweg-Durchwegung (Gartenallee <> Calenberger Straße etc.) in den Medien, aber eine Information an die kleineren Eigentümer oder gar eine Bürgerbeteiligung hat bisher nicht stattgefunden. Wir hoffen zwar, dass die Aktivitäten trotz Corona weitergehen, es könnte aber auch zu weiteren Verzögerungen kommen.

Pläne für den weiteren Umbau der Basisebene oder für die zukünftige Nutzung des enercity-Büroturms sind derzeit nicht bekannt. Auch hier ist bisher keinerlei Bürgerbeteiligung zu spüren.

Für Schlagzeilen sorgte am Jahresanfang ein Beschlussantrag für die Eigentümerversammlung, wonach sich alle Gewerbeeigentümer (nicht nur der Großeigentümer) an den Kosten der Sanierung beteiligen sollen (ca. 50 Millionen Euro oder mehr), wobei die Trägergesellschaft der Zukunftswerkstatt, die Ihmeplatz 7E GmbH, mit zumindest 160.000 Euro beteiligt ist. Die Trägergesellschaft und der Verein arbeiten an einer Lösung des Problems.

Ecovillage

Das Projekt Ecovillage Hannover erfreut sich großen Interesses. Wir freuen uns, dass zahlreiche Veranstaltungen und Arbeitstreffen im Ihme-Zentrum stattfinden. Vom größten zusammenhängenden Betonkomplex Europas bis zu Kleinsthäuser-Konzepten – unsere Stadt lebt von der Vielfalt. Einige Veranstaltungen finden Sie in der Terminspalte auf dieser Website, die komplette Terminübersicht hat Ecovillage Hannover auf seiner eigenen Website www.ecovillage-hannover.de.